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Guerilla-Marketing
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22.03.2007

In der Regel suchen wir fuer diesen Blog nach geplanten Guerillaaktionen, bei denen Unternehmen oder Organisationen (NGOs sind in der Regel besonders einfallsreich) Instrumente des Guerillamarketings bewusst einsetzen. Erlaeutert man einzelne Instrumente, kommt oft die berechtigte Frage nach der Plan- und Berechenbarkeit der Aktion auf. Diese ist nur bedingt gegeben. Guerillamarketing ist keine Marketingform bei der die Reichweite vor Beginn der Aktion bestimmt werden kann. Es gibt m.E. keine serioesen Mediadaten fuer eine Viralmarketingkampagne. Der Erfolg solcher Kampagnen haengt insbesonders von dem Inhalt und der Verpackung ab.


Ein Beschwerdebrief eines Telekommitarbeiters an den Vorstand zeigt eindrucksvoll die Macht des Viralen:


Am 9. Maerz 2007 verschickte ein Berliner T-Com-Techniker folgenden Brief:


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,473094,00.html oder http://www.jungewelt.de/2007/03-21/028.php


Diese verschickte er nach Angaben von Spiegel online „bloß an den Telekom-Vorstandschef René Obermann adressiert gewesen, an Festnetz-Chef Timotheus Höttges, Bereichsvorstand Dietmar Welslau, an die Gewerkschaft – und „wenige Kollegen“ bei der Deutschen Telekom.“


Der Brief wurde zum Kettenbrief ueber das Intranet und Emails weitergeleitet.


Am 20. Maerz berichtete Spiegel.de ueber den Brief und verlinkte zu einem Posting des Briefs in Heise online.


Am 21. Maerz sprangen Handelsblatt.com und andere Onlinemedien auf und berichteten ebenfalls ueber den Brief.


Am Abend des 21. Maerz reagiert der Vorstand der Deutschen Telekom AG. Der Vorstandsvorsitzende René Obermann, Adressat des Briefes, reagiert persoenlich in einer Email an alle Mitarbeiter. Diese ist hier zu finden:


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,473093,00.html


Man muss sich diese Geschwindigkeit einmal vor Augen fuehren: Innerhalb von 2 Wochen veranlasst eine Email eines einzelnen Mitarbeiters an den Vorstand eines DAX-Konzerns diesen mit einer Email an alle Mitarbeiter zu antworten. Die Reichweite und Schnelligkeit dieses Beschwerdebriefes ist einfach beeindruckend.


Ich will jetzt nicht nur aus Sicht des Viralmarketings diesen Brief beurteilen, da der Inhalt nicht ganz unter dem Interesse der viralen Reichweite untergehen sollte. Doch es beeindruckt einen schon sehr.


Gleichzeitig finde ich aber auch die Art und Weise der Reaktion von Herrn Obermann beeindruckend.

Quelle: www.spiegel.de und www.handelsblatt.de


Aus Kapstadt


Lukas Dopstadt


 




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