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Guerilla-Marketing
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Das Prinzip ist einfach: Werbebotschaften auf T-Shirts. Der Guerilla Gedanke dahinter: „mobile Werbeflächen“ , die sich direkt in der Zielgruppe bewegen.

Auf dieses Guerilla Prinzip setzt auch das Leipziger Unternehmen Werbeboten Media UG – Agentur für kreative Werbung. Die Agentur erweitert den Gedanken von iwearyourshirt.com, einem Guerilla Marketing und Social Media Marketing Tool, dass in der USA bereits recht erfolgreich ist.

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WasserbettenGuerilla: Interessante PR-Aktion für Web-Publisher


Auf den ersten Blick skurril – auf den zweiten Blick doch recht interessant – ist die PR-Aktion des Online-Fachmagazins Schlafen-Aktuell.de. Unter dem Titel „WasserbettenGuerilla“ veranstaltet die Redaktion ein Gewinnspiel für Blogger, Onlinejournalisten und Werbetexter im Netz. Die sollen Texte zum Thema verfassen und online veröffentlichen – egal ob lustig, sachlich, journalistisch recherchiert oder als Erfahrungsbericht. Nach einem halben Jahr Laufzeit gewinnen die 10 bei einer Google-Abfrage (mit dem Keyword „WasserbettenGuerilla“) bestplatzierten Texte Wasserbetten, Einkaufs-Gutscheine und weitere Preise.


Außerdem soll über die der Redaktion nach subjektiv besten Texte berichtet werden. Den Teilnehmern – und jetzt wird’s besonders interessant – werden Folgeaufträge fürs Magazin selbst in Aussicht gestellt, sowie die Möglichkeit, in der Branche Aufmerksamkeit zu erregen. Gesponsert wird die Aktion von mehreren Wasserbettenherstellern, die auch die Gewinne zur Verfügung stellen. Man kann davon ausgehen, dass diese ein genaues Auge auf die Ergebnisse haben werden.


Einzige Bedingung ist, dass in dem veröffentlichten Beitrag ein Backlink zum Veranstalter eingebaut wird. Nicht zuletzt weil die Ausschreibung intensiv beworben wird und das Magazin gute Kontakte zur Branche hat scheint dies für die Kollegen im Bereich des Web-Publishing einen Blick wert zu sein:


http://www.schlafen-aktuell.de/ex/publisherspiel.htm


Dann setzen wir doch auch mal den Link und wünschen uns als Preis einen aufblasbaren WasserbettenGuerilla in unserem Wasserbett. 🙂 


Das Buch „Free: The Future of a Radical Price“ von Chris Anderson, dem „Erfinder“ des Long Tail mag vielleicht nur am Rand mit Guerilla-Marketing zu tun haben… dafür aber sind kostenlose Hörfassungen, eBooks und Web-Editionen eine konsequente Fortführung des behandelten Themas, welche mit typischen Guerilla-Werkzeugen auf eine erhöhte Aufmerksamkeit für das gedruckte Werk abzielen.

Wer geleitet von der Stimme des Autors tiefer in die Geschichte, verschiedenen Facetten und Erfolgsmodelle kostenloser Angebote einsteigen will, findet das gekürzte Hörbuch in englischer Sprache zu kostenlosen Download unter http://www.hyperionbooks.com/free/. Leider sind dort nur 16 Einzelteile und kein Komplettarchiv zu beziehen. Das macht der Autor bei Wired – also schlussendlich auf „seiner“ Domain – mit der ungekürzten Hörfassung selbst besser: Download des kompletten Hörbuchs (ca. 285 MB; Gesamtdauer inkl. Anhängen knapp 7 Stunden).  

Der Hörer erfährt nicht nur, wie sich gerade im Web durch werbefinanzierte Modelle, „Freemium“-Mischangebote und Produkte, die von ganz anderen Währungen leben, ein gigantischer Markt fast zwangsweise entwickelt hat, sondern es gibt auch anschauliche und nachvollziehbare Praxisbeispiele, die weitaus älter sind als das Web.

Die knapp 200 Minuten lange gekürzte Hörfassung und die Komplettversion sind ungeachtet des radikalen Preises in guter Qualität produziert und das Thema ist ja eigentlich für jeden Unternehmer interessant. Möglicherweise geht das Experiment also auf und die Ausschöpfung aller denkbaren Kanäle macht das Buch zu einem ähnlichen Erfolg wie „The Long Tail“. Ob es aber auch ähnlich nachhaltig diskutiert wird, wird sich noch zeigen müssen…


Wie bei jeder neuen Kampagne des Regenbogen e.V. geht zunächst ein Aufschrei durch Deutschland und spaltet die Nation. Die einen finden die Guerilla Kampagne beeindruckend und Nachrichtensender wie NTV berichten darüber, die anderen finden die Darstellungen zu drastisch. Auch die Sperrung der Kampagne bei Youtube sorgte bereits für Berichterstattung.

Schnell in Vergessenheit gerät bei der Diskussion allerdings, dass alle 15 Sekunden ein Mensch an Aids stirbt. Gegen dieses Vergessen und den Rückgang des öffentlichen Interesses an Aids kämpft der Regenbogen e.V auch in seiner neuesten Kampagne „Aids ist ein Massenmörder“ zum Welt-Aids-Tag gemeinsam mit der Werbeagentur „das comitee“.

Worum geht´s?

Kampagnenplakat mit Saddam

Das Kampagnenplakat mit Saddam (Quelle: aids-ist-ein-massenmoerder.de): Aufmerksamkeit ist hier fast so sicher wie der Schock auf den zweiten Blick…

Im TV- und Kinospot zu sehen sind lustvolle Szenen zwischen einer wunderschönen Frau und deren scheinbar attraktiven Liebhaber. Immer wieder erhascht der Zuschauer heiße Blicke auf die junge Frau, die sich ihrem Liebhaber genussvoll hingibt. Als der Blick dann genauer auf den vermeindlich heißblutigen Liebhaber fällt, schaut der Zuschauer zu seinem Entsetzen in das Gesicht von Adolf Hitler und anschließend auf den Slogan „Aids ist ein Massenmörder – Schütz Dich!“. Ein Schock! Genau diesen Schock provozieren die Macher ganz bewusst. Die Guerilla Kampagne soll aufrütteln und darüber aufklären, dass Aids, wie Hilter, ein Massenmörder ist und jeder zum Opfer werden kann.

Passend zum Spot wurden Print-Motive, Plakate, Musikvideo und Radiospot sowie eine Website entwickelt. Neben Hilter sind in der Guerilla Kampagne außerdem die Massenmörder Saddam und Stalin, ebenfalls in lustvollen Posen mit jungen Frauen, zu sehen.  Interessenten finden auf der Website aids-ist-ein-massenmoerder.de wichtige Informationen zu Aids, HIV-Tests, Praxen und zum Welt Aids Tag, Spenden u. v. m..

Wer war`s?

Das Konzept von „Aids ist ein Massenmörder“ stammt von der Agentur „das comitee“. Für die Umsetzung des TV-Spots wurde „Doppelgänger-Film“ unter der Regie von Ivo Wejgaard beauftragt. Den Radiospot realisierte Hastings Audio Network.

Außerdem wird in der Guerilla Kampagne jeder dazu aufgefordert sich aktiv selbst gegen das Vergessen von Aids zu engagieren. Seit dem 10.09.09 besteht auf der o. g. Website zur Kampagne die Möglichkeit, selbst Fotos hochzuladen und persönliche Videos zu produzieren, die anschließend an Freunde weitergeschickt werden können.

Sandy Schindler


Ob nun Guerilla oder nicht: Den Einsatz muss man anerkennen! Für die Spezialausgabe „Thriller und Krimi“ von Das Buchjournal (kostenloses Magazin mit Lesetipps) sollte per Mailing geworben werden. Und um dem Mailing eine besondere Note zu verschaffen, sollte ein waschechtes Durchschussloch jedes Mailing verzieren. Wer aber weder eine durchschussähnliche Stanze (wenn es denn sowas geben sollte), noch einen Schein für Wummen mit Mumm besitzt, für den kann da schon mal ein wenig Mehrarbeit anfallen.

So blieb auch dem Team der Agentur zündung aus Frankfurt nur der Ausweg „Luftgewehr“ zur Schaffung realistischer Schäden im Mailing. „Ärgerlicherweise bekommt man schöne Löcher nur dann, wenn man auf nicht mehr als 4 Mailings schießt. Bei einer Auflage von 2000 Stück heißt das also 500 Mal schießen. […] Wir freuen uns also auf´s Plastik-Rosen-Schießen bei der nächsten Jahrmarktschießbude.“ lautet folgerichtig der Kommentar von Alexander Dimolaidis, Geschäftsführer von zündung.

Die Mühe hat sich demnach gleich doppelt gelohnt. Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen:

Einschusslöcher

Vielleicht wäre es eine gute Idee gewesen, die gewollte Verunstaltung des Mailings gleich mit einer Spendenaktion zu verknüpfen und andere gegen Kohle ballern lassen? Der persönliche Einsatz hat sich aber auf jeden Fall in Form sauber platzierter Einschusslöcher gelohnt. Das obligatorische Video zur Aktion gibt´s bei Youtube.


Alles fing damit an, dass mich Theo, ein befreundeter Juwelier bei einem Anstandsbesuch in seinem Ladengeschäft beiseite genommen hat und mich leichenblaß fragte, ob ich denn auch schon das Buch von dem Müller, dem Daxtypen gelesen hätte. Es ginge um die Finanzkrise und um eine gigantische weltweite Verschwörung, an deren Ende alles bisherige Geld durch eine neue weltweite Währung ersetzt werden würde, damit sich alle Staaten auf einen Schlag entschulden könnten … und überhaupt unser Geld auf dem Konto wäre dann nichts mehr wert, die Altersvorsorge weg, und und und …


„Theo … is klar … das kenn ich zwar nicht, aber hört sich nach einem Riesenbuch und einer Riesenstory an“ … und ich versprach, mir das Buch zu besorgen und mich auf der Stelle auf das Ende der heute bekannten Finanzwelt vorzubereiten, haltbare Nahrungsmittelvorräte anzulegen und ohne Axt und langes Messer das Haus nicht mehr zu verlassen.


Einige Wochen später schlenderte ich so durch eine Offline-Buchhandlung und sah im Bestseller-Ständer ein Buch „Cashkurs“ von einem Mr-Dax. Per Handy bei Theo nachgefragt, ob das die neue Investorenbibel wäre und nach Bestätigung sofort gekauft … und wieder ein paar Wochen liegengelassen.


Irgendwann habe ich mir das Buch dann doch mal geschnappt … um es in einem Durchgang zu verschlingen! Ich Volldepp! Zwar ist selbst mir nicht entgangen, dass ab Anfang 2008 das ein oder andere in unserer Wirtschaft (oder vielleicht sogar weltweit) nicht ganz zum Besten stand, aber was sich da wirklich „im Hintergrund“ abspielt(e), ist tatsächlich an mir fast vollständig vorbeigegangen.


Zwar habe auch ich seit Januar 2008 fallende Aktienkurse mit Besorgnis registriert (immerhin hatte ich einige Finanztitel im Depot, die ja Mitte 2007 so schön auf günstige Kaufkurse gefallen sind), auch hatte ich mich im Oktober 2008 darüber gefreut, dass die Bundesmerkel für meine Spareinlagen garantiert, aber neben diesen Dingen und noch ein bißchen Nachrichten-Schnickschnack zwischen Richtershow und Pefektem-Dinner rund um HRE, Lehmann Brothers, Fanny MacMae & Co. wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass hier zur Zeit tatsächlich gerade eine der größten Veränderungen in unserem Wirtschafts- und Finanzsystem ansteht. Die Börsenkurse gingen ab März 2009 ja auch wieder granatenartig nach oben … alles wird wieder gut! Die Amis haben das mit ihren Immobilien zum Glück noch mal hinbekommen.


Trotzdem auf den Geschmack gekommen, habe ich angefangen, immer mehr über die Ursache der Finanzkrise und die tatsächlichen Ereignisse zu recherchieren. Und was da so im Laufe der Tage „ans Tageslicht“ kam, gefiel mir immer weniger. Je mehr ich gelesen habe, desto weniger hatte ich das Gefühl, dass tatsächlich alles wieder gut wird.


Auf einmal erschienen mir – mittelfristig betrachtet – „Geldanlage“ in der üblichen Kapitallebensversicherung oder als Festgeld überhaupt keine gute Idee mehr, weil ich befürchtete, dass die nun bald fällige Inflation (aufgund der dramatisch gestiegenen Geldmenge) meine ganzen Ersparnisse weginflationieren würde. Und was mir am meisten Sorgen machte ist, dass man viele Informationen erst mühsam auf sogn. Nischenwebsites heraussuchen musste … aber seit einigen Wochen mittlerweile in den gängigen Mainstream-Medien findet. Die Wirtschaftskrise findet nun nicht mehr im Hintergrund oder nur im Dax statt, sondern hat wohl die meisten von uns eingeholt. Im Bekanntenkreis gibt es schon etliche Kurzarbeiter und die ersten Entlassungen finden auch schon statt.


Mit einigen Leute aus dem Bekanntenkreis haben wir uns dann regelmäßig die immer neu entdeckten Nachrichten mit einer gewissen Tragweite per eMail inkl. eigenen Kommentaren zugeschickt, damit jeder über den aktuellen Verlauf „unserer Finanzkrise“ auf dem Laufenden bleibt und bei seiner privaten Geldanlage und Krisenvorsorge entsprechend handeln kann. Wenn GM pleite geht und 100.000 Jobs verloren gehen oder wenn im deutschen Maschinenbau 50.000 Jobs verloren gehen oder wenn in der deutschen Autoindustrie bis Ende 2009 vermutlich jeder zwei Zulieferer pleite macht … das alles hat sicherlich eine gewissen Tragweite. Nicht nur „für die paar Mann“, die ihren Job verloren haben, sondern solche Ereignisse ziehen Kreise, die vermutlich für die ganze deutsche Wirtschaft in einem großen Strudel enden …


Seit einiger Zeit haben wir diese kommentierten Meldungen der Wirtschaftspresse nun aus Gründen der Chronologie kurz kommentiert in dem Blog www.richtige-schritte.de zusammengefaßt. Wer sich zukünftig im Rahmen eines Krisenbarometers einen aktuellen Überblick über wichtige  weitere Entwicklungen der Finanzkrise und deren Auswirkungen auf unser wirtschaftliches Wohlbefinden verschaffen möchte, ist herzlich eingeladen, hier mitzulesen oder gerne auch mitzuschreiben …


Chronologie, Infos und Tipps zur Finanzkrise …


Meike, Simone, Michael, Ralph, Theo, Volker, Jürgen, Markus, Tom, Achim …


„Quelloffene“ (Open Source) Software galt jahrelang als Software der Bastler und Computerfraks, die mit frei zugänglichem Quellcode im stillen Kämmerchen Projekte möglichst kostengünstig vorantrieben. Betrachtet man heute die Entwicklung, sind Open Source Tools keineswegs nur die Werkzeuge von einzelnen Freaks. Besonders kleine Unternehmen mit geringen Marketingbudgets haben Open Source für sich entdeckt.

Über geschicktes Marketing über eigene Open Source-Produkte und / oder entsprechende Zusatzangebote rund um renomierte Open Source-Lösungen versuchen sie, mit geringen Mitteln größmögliche Aufmerksamkeit zu erregen, um Kunden für sich zu gewinnen. Und das ist ziemlich genau das, was Guerilla Marketing ausmacht.

Open Source auf der Beliebtheitsskala weit oben

Bevor man etwas verkaufen kann steht die Frage: Was bewegt die Menschen gerade? Oder anders formuliert: Wo liegen die sensibelsten Punkte? In Zeiten in denen das Wort „Weltwirtschaftskrise“ Hochkonjunktur hat, liegt die Antwort darauf auf der Hand. Effiziente und preiswerte Lösungen erregen Aufmerksamkeit und stehen auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben. Kriselnde Wirtschaft und gekürzte Budgets begünstigen die gesteigerte Beliebtheit von Open Source Lösungen. Frei verfügbare Lösungen die sich frei weiterentwickeln lassen und noch dazu preiswert sind, stehen hoch im Kurs. Einen weiteren Punkt zur Beliebtheitsskala tragen für Open Source als Guerilla Marketing Instrument die Entwickler bei, die unter Verwendung einer Open Source Lösung für deren Akzeptanz sorgen und so die Beliebtheit bei anderen Entwicklern fördern – ganz ohne horrende Werbeetats, aber mit jeder Menge Aufmerksamkeit. Auch im Bereich des Forenmarketings oder der Bildung einer treuen Anhängerschaft mit willkommenen viralen Nebenwirkungen ist Open Source durchaus vertreten. MySQL nutzt z. B. seit Jahren eigene und fremde Entwickler für das Marketing. Egal ob die Entwickler das Produkt loben oder es kritisieren, das Produkt „lebt“ – besonders von konstruktiver Kritik und wird durch sie weiterentwickelt und verbessert. Einfacher und effizienter kann Marketing nicht sein. Zudem sind „Guerilla Marketing Kämpfer“ längst darüber im Bilde, dass Open Source Angebote im World Wide Web einen starken Verbündeten haben. Einen Verbündeten, bei dem Open Source jede Menge Aufmerksamkeit erhält:

Google Support für „Guerilla Marketing Kämpfer“

Dieser Verbündete ist kein Geringerer als Google. Für Unternehmen die Open Source Lösungen anbieten, eröffnen Google Suchanfragen ganz neue „Quellen“. Bei Suchanfragen mit den Begriffen Open und oder Source – ganz gleich in welchem Zusammenhang – erscheinen bei Google reichlich Suchergebnisse, die Open Source Anbietern die gewünschte Publicity verschaffen. Weltweit profitieren Unternehmen vom nach wie vor andauernden Open Source „Hype“. Zuvor eher unbekannte Unternehmen wie die Open Source Dokumenten-Management-Spezialisten KnowledgeTree aus San Francisco beliefern so mittlerweile bekannte Kunden wie Sony Entertainment, Société Générale Group and Mazda Motors Europe – nicht zuletzt dank zahlreicher Auflistungen und Verlinkungen in
Open-Source-Directories und hervorragender Rankings mit
werbewirksamen Verweisen auf Produkte und Dienstleistungen.

Open Source im Guerilla-Praxiseinsatz

Mit dem Begriff Open Source werden vor allem Produkte und Namen wie Typo3, Linux, Firefox, MySQL uvm. assoziiert, die sich nachhaltig am Markt etabliert haben und von denen heute große Unternehmen kostenpflichtigen Support beziehen – eben weil sie so gut und über Jahre von unzähligen Entwicklern ausgereift sind. Open Source bietet heutzutage aber für nahezu jede Marketingaufgabe eine passende Anwendung. So gesehen ist also auch das einsetzende Unternehmen unter den richtigen Voraussetzungen als Guerilla zu verstehen, der seine Ressourcen möglichst effektiv einsetzt. Von der kostenlosen Planung mit Freemind über Content-Management mit Joomla, Blogs mit WordPress, E-Mail Marketing mit Open EMM, Online-Foren mit phpBB bis hin zum Trouble-Ticket-Management mit OTRS finden sich zahlreiche Lösungen, die neben zahlreichen Ablegern, Speziallösungen und Parallelentwicklungen in Betracht gezogen werden sollten.

Die Auswahl ist riesig und ein prüfender Blick, welche Open Source Lösung sich für ein Unternehmen eignet, immer sinnvoll. „Quelloffen“ bietet gleichermaßen Chancen für Unternehmen die Open Source Lösungen anbieten, als auch für Unternehmen die die quelloffene Software für Guerilla Marketing nutzen möchten. Kleiner Aufwand – große Wirkung: Willkommen im Kreis der Open Source Guerillas.

Sandy Schindler


Am 21. April 2009 musste die T-Mobile einen Netzausfall melden. Für immerhin etwa drei Stunden (laut netzzeitung.de) war das Netz der Bonner Mobilfunker lahm gelegt. Da der Netzbetrieb das eigentliche Geschäftsmodell einer Mobilfunkgesellschaft darstellt, ist natürlich ein Netzausfall ein klassischer Supergau.


Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Vermutlich nutzen viele Kunden die Mutter aller Suchmaschinen Google, um sich zu informieren, was da los ist. Diesen Sachverhalt machte sich Mitbewerber Eplus und O2 zunutze und schalteten einfach mal ein paar Adwords auf das Keyword „Netzausfall“, Motto: „Mit BASE keine Ausfälle“. 🙂


Schneller kann man eine Gurilla-Marketing-Kampagne vermutlich nicht umsetzen. Einerseits dürfte eine große Anzahl von T-Mobile-Kunden während der Störung Google bemüht haben (telefonieren konnten diese ja nicht, andererseits darf man bei derartigen Aktionen ja durchaus auch mal mit der ein oder anderen boshaften und gehässigen Berichterstattung über „den Marktführer“ in der Presse rechnen.


(Gefunden: blog.telefon.de). http://blog.telefon.de/produkte-handys-mobilfunk/wer-den-schaden-hat-braucht-fuer-den-spott-nicht-zu-sorgen/


Klaus-Martin Meyer


„Guten Morgen Twitterland!“ So oder so ähnlich begrüßen sich täglich die Menschen der Twitter-Gemeinschaft, einem stetig wachsenden Social Network und Micro-Blogging-System.
Millionen von Menschen twittern derzeit mehr oder wenig spannende, aber intimste Details aus ihrem Privatleben aus. All die „Tweerhearts“, „Princes and Princesses of Twitter“ haben der Welt unendlich viele, unglaublich wichtige Dinge mitzuteilen. Wann sie morgens aufstehen, wer gemeinsam mit ihnen im Bett noch von der letzten Nacht wach wird, welche Kaffeesorte sie bevorzugen, welche Kleidung sie heute tragen, warum sie den Nachbar nicht mögen, wann sie ihren Rasen mähen, wie sich ihr Haustier gerade verselbständigt, was sie an ihrem Job hassen, warum es für den gestressten Hartz IV-Empfänger so schwer ist, sich zwischen den spannenden Kochshows und Richtershows in der viel zu kurzen Werbepause so gegen 14:00 Uhr seines Morgenmantels zu entledigen … Twitter – Datenschutz war gestern.


Schon seltsam in Anbetracht dessen, dass sich in Deutschland so viele Menschen Sorgen um Datenschutz und Vorratsdatenspeicherung machen und jede bekannt werdende Datenspeicherung zu weiteren Diskussionen über den „gläsernen Menschen“ führt. Ein Datenschutz-Skandal jagt den nächsten. Vollkommen legitim scheint es hingegen zu sein, ganz private Details aus dem täglichen Leben öffentlich zu posten und dabei scheinbar zu vergessen, dass die ganze Welt mitlesen kann. Wie sinnvoll kann es im Umgang mit den neuen Medien sein, jedem der es gerade gern lesen möchte, tiefe Einblicke in sein Leben zu gewähren?


Diese Frage beantwortet das Beispiel eines Arbeitnehmers aus den USA eindrucksvoll.
Der Twitter-Nutzer sprach ganz offen und frei von der Leber weg über seine Gedanken zu einem Jobangebot bei der Firma Cisco: „Cisco hat mir gerade einen Job angeboten! Jetzt muss ich den Nutzen eines dicken Gehaltsschecks dagegen abwägen, dass ich täglich nach San Jose pendeln und die Arbeit hassen werde„.


Ganz zufällig, weil ja zufällig ganz öffentlich zu lesen, las ein Cisco-Mitarbeiter genau jene Nachricht und twitterte ohne Umwege zurück: „Wer immer der zuständige Mitarbeiter in der Personalabteilung ist. Bestimmt interessiert er sich sehr dafür, dass du die Arbeit hassen wirst. Wir hier bei Cisco kennen uns mit dem Internet aus„. Ob Cisco den Mitarbeiter eingestellt hat, ist nicht bekannt. Der Twitter-Nutzer hat allerdings aus seinem all zu öffentlichen Geplauder gelernt und seinen Twitter-Feed nicht mehr für die breite Masse frei zugänglich.

Twitter –  Für und Wider beim Einsatz in Unternehmen


Dennoch haben sowohl Unternehmen, als auch Prominente Twitter für clevere Guerilla Marketingaktionen entdeckt. Unternehmen nutzen Twitter für überraschende Guerilla Kampagnen. Online Relations zu Kunden und Interessenten können mit niedrigem Aufwand ausgebaut und direkte Kontakte pflegen werden. Über Twitter stehen RSS Feeds und SMS Alerts zur Verfügung, die bequem als Newschannel oder Newsletter für Kunden verwendet werden können. Nicht nur extern, sondern auch unternehmensintern kann Twitter durchaus sinnvoll für eine gemäßigte Kommunikation z. B. bei einer offenen Frage an einen Kollegen eingesetzt werden.


Leider sieht die Realität oft anders aus und aus kurzen sinnvollen Fragen an den Kollegen wird schnell stundenlanges Getwittere. Das Schreiben und Lesen von Beiträgen auf Twitter kostet Zeit und verhindert ganz nebenbei die Konzentration auf die eigentliche Arbeit. Bekennende „Twitterjunkies“ bestätigen sogar ein gewisses Suchtverhalten, immer wieder neue Beiträge zu schreiben, auf die sie möglichst viel positives Feedback erhalten (müssen). Ganz zu schweigen von der immer weiter schwindenden Privatsphäre. Denn wer regelmäßig twittert, verrät nach und nach immer mehr Details über sein Privatleben. Wobei vermutlich Details aus dem Privatleben von geschätzen 98,7 % der Twitter-Nutzer nur ähnlich spannend sind wie der berüchtigte Sack Reis, der gerade in China umfällt.

Twitter – Promis im Twitterwahn


Aber selbst Promis sind dem Twitter-Hyp verfallen. Nutzen manche Prominente wie Amerikas neuer Präsident Barack Obama Twitter als gezielte Wahlkampfplattform, verfallen andere Promis wie der Schauspieler Ashton Kutcher nahezu in einen Twitterwahn. Kutcher postete jüngst neben den Problemen, die er gerade mit seinem Nachbarn hat, sogar ein Foto vom Hintern seiner berühmten Frau Demi Moore und begeistert somit unzählige Fans. Was diese privaten Enthüllungen allerdings wirklich für sein Privatleben bedeuten, ist nicht bekannt. Der Nachbar dürfte über die öffentliche Bekanntgabe jedenfalls nicht gerade begeistert gewesen sein. Dummerweise ist Twitter leider kein rechtsfreier Raum … mal schauen, wann da die ersten fetten Schadenersatzklagen kommen …


Gut vorstellen könnte man sich aber, dass es einige Promis aus dem Promibodensatz (sogn. C-Promis oder gar D-Promis) schaffen, sich aufgrund pikanter privater Details auf den Promi-Level B- hochzutwittern.


Twitter – Google neuester Coup?


Twitter scheint auch in Bezug auf ausgefallene Marketingstrategien und Datensammlung für Google äußerst interessant zu sein. Seit Wochen brodelt die Gerüchteküche über eine mögliche Übernahme von Twitter durch Google. Erst im März dieses Jahres hatte Google-CEO Eric Schmidt zur Morgan Stanley zur Technologiekonferenz zwar verlauten lassen, Twitter sei die „E-Mail des armen Mannes“, räumte aber anschließend ein: „Twitters Erfolg ist großartig. Ich glaube, er zeigt, dass es viele, viele Wege gibt, um andere zu erreichen, zu kommunizieren. Vor allem, wenn man bereit ist, dies öffentlich zu tun.“ Aus technischer Sicht betrachtet, findet Schmidt jedoch klare Worte: „Als Computer-Wissenschaftler sehe ich diese Dienste als E-Mail des armen Mannes an„.


Twitter ist aber dennoch nicht uninteressant für Google, würde Google doch seinen gigantischen Datenbestand deutlich ausbauen und mit Daten über das Echtzeitverhalten von Usern erheblich ergänzen können. Zumindest spricht dafür auch die Summe die in der Gerüchteküche für die Übernahme im Gespräch ist, stolze 250 Mio Dollar. Twitter hat die Gerüchte einer Übernahme bereits in der FAZ durch den Mitbegründer Biz Stone dementieren lassen: „Unser Ziel ist ein starkes, unabhängiges Unternehmen um das Twitter-Konzept herum zu bauen”. Google hat offiziell die Übernahmeabsichten ebenfalls dementiert.


Bleibt abzuwarten, ob sich die Gerüchte bewahrheiten. Nicht ganz unerheblich dürfte auch das Übernahmeangebot von Google sein, was derzeit noch deutlich unter dem gewünschten Twitter Preis liegen dürfte. Insider Informationen zu Folge, soll Twitter ein Angebot von Facebook in Höhe von 500 Millionen Dollar bereits ausgeschlagen haben.


Sandy Schindler – Michael Gandke


Ab 23.03.2009 ist es soweit, der neue Guerilla-Schock-Werbespot „Vergiss Aids nicht“ präsentiert sich in düsterer Stimmung. Ein Mann sitzt auf einem Stuhl, man sieht seinen Rücken, seine Schuhe, er blättert in einem Buch, der Zuschauer sieht nur Ausschnitte vom ihm, er bekennt „Ich habe Aids“ … in der Großaufnahme erkennt der Zuschauer plötzlich den prominenten Bekenner.


Es handelt sich um den Coiffeur Udo Walz der hinzufügt: „… nicht vergessen… und Du?“ Ein Sprecher informiert anschließend darüber, dass sich in Deutschland jeden Tag 8 Menschen neu mit HIV infizieren und fordert dazu auf „Schütz Dich, vergiss Aids nicht“. Udo Walz ist einer der 6 Prominenten, die sich in der zweiten Kampagnenserie „Vergiss Aids nicht“ gegen das Vergessen einsetzen. Weitere prominente Bekenner sind 2009: Lucy Diakowska von den No Angels, Explosiv-Moderatorin Janine Steeger, sowie die Schauspieler Manuel Cortez und Roman Knižka. Einige tragen in den beklemmenden TV-Spots Kapuzen und sind ebenfalls erst nach ihrem Bekenntnis „Ich habe Aids“ als Prominente zu erkennen.


Schirmherrin der aktuellen Staffel ist Désirée Nick. Ihr persönliches Statement ist deutlich und unterstreicht den Guerilla Charakter der Kampagne: „Ich habe die Schirmherrschaft übernommen, weil in unserer Gesellschaft alles verdrängt wird was mit Sterben zu tun hat und Aids nach wie vor eine tödliche Krankheit ist die an das Sterben erinnert! Man kann sich aber auch davor schützen und daher lohnt es sich dafür einzutreten!“ Wie bereits in der ersten Kampagnenreihe 2008 fragt sich der Zuschauer zunächst, warum bekennen die Prominenten „Ich habe Aids…“? Kritische Stimmen empfinden die Bekenntnisse sogar als makaber und deplatziert. Die Idee hinter der Guerilla Kampagne ist jedoch keinesfalls deplatziert. Die Botschaft wird klar kommuniziert: Gegen das Vergessen, für mehr Bewusstsein im Umgang mit Aids und Solidarität mit Betroffenen.


Mit prominenter Unterstützung kämpft der Regenbogen e.V. seit Jahren gegen das Vergessen von AIDS und klärt darüber auf, dass Aids nicht nur eine Gefahr für Randgruppen darstellt, auch im Familien- oder Freundeskreis kann es jeden treffen. Allein in Deutschland lebten Ende 2008 lebten ca. 63500 mit HIV / Aids. Ziel der Kampagne ist es, alle Gesellschaftsgruppen auf das Thema AIDS aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Durch die mediale Reizüberflutung wird jedoch das Thema Aids immer mehr aus den Medien verdrängt. Aus diesem Grund setzt die Kampagne auf Guerilla … und präsentiert sich überraschend, provokativ und medienwirksam … gegen das Vergessen.


Sandy Schindler




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