Nokia N95 statt neue Jacke
Coole Werbung für das Nokia N95 und schon fast ein bißchen Guerilla:
Fachwirt/in für Online-Marketing
Bald ist es wieder soweit. An der WAK – Westdeutsche Akademie für Kommunikation findet am 24. Juni 2008 zum zweiten Mal der Online-Marketing-Day statt. Für alle Interessenten: Es geht an diesem Abend um den Studiengang zum/r Fachwirt/in für Online-Marketing. Dozenten und Fachkräfte, werden an diesem Abend Rede und Antwort stehen und auf (fast) alle Fragen eine Antwort finden. Für eine/n Bewerber besteht die Chance auf ein Stipendium. Der Bewerber darf mit diesem Stipendium ein Jahr lang kostenfrei an der WAK studieren und absolviert begleitend ein Praktikum in der Redaktion von www.koeln.de.
Wer neugierig geworden ist, kann sich auf der Internetseite der WAK weitere Information einholen: http://www.wak-koeln.de/.
Guerilla Aufklärungskampagne „Vergiss AIDS Nicht“
Mit der Guerilla Schock Aufklärungskampagne „Vergiss AIDS nicht“, macht seit März 2008 der Saarbrückener Regenbogen e.V. auf das Thema Aids aufmerksam. Der Regenbogen e.V. wurde 1999 in Saarbrücken als gemeinnütziger und eigenständiger Verein gegründet. Schwerpunkte der Vereinsarbeit liegen vor allem in der Prävention von Neuinfektionen durch Aids, sowie in der Unterstützung von HIV-infizierten Menschen. Kreiert wurde die TV- und Print-Kampagne von der Hamburger Agentur weigertpirouzwolf. Die Webseite zur Kampagne unter www.vergissaidsicht.de wurde von der MSH AND MORE Werbeagentur GmbH umgesetzt.
Die Guerilla Kampagne arbeitet mit den 5 Prominenten Nova Meierhenrich (Schauspielerin), Markus Kavka (MTV-Moderator), Katia Saalfrank („Super Nanny bei RTL), Pascal Hens (Handball Weltmeister) und Herbert Knaup (Schauspieler), die auf Plakaten und in einem Fernsehspot bekennen: „Ich habe Aids… nicht vergessen!“. Das Bekenntnis der Prominenten dürfte für jeden Zuschauer zunächst ein Schock und eine Überraschung sein. Der Werbespot ist zur Unterstützung der Ernsthaftigkeit des Themas Aids ganz in Schwarz-Weiß gehalten. Im Spot erscheinen die Prominenten mit ernsten, bedrückten Gesichtern und verkünden die schockierende Botschaft. Unterstützt wird die Kampagne von einem weiteren Prominenten, dem Schauspieler Sky Du Mont der als OFF-Sprecher agiert. Die eindrucksvollen Werbespots in voller Länge, können unter http://www.vergissaidsnicht.de/tv-spot.html anschaut werden. Aber warum arbeitet die Kampagne gegen Aids mit derartig drastischem Bekenntnis von Prominenten?
Der Hintergrund der aggressiven Guerilla Kampagne ist der massive Rückgang des öffentlichen Interesses am Thema Aids. Aids ist allerdings nach wie vor eines der größten, gesellschaftlichen Probleme in Deutschland. Der Irrglaube, dass Aids aufgrund hochwertiger Medikamente mittlerweile nicht mehr tödlich ist, ist weit verbreitet. Seit 2001 sind die HIV-Neuinfektionen in Deutschland um 81 Prozent gestiegen. Trotz der Kampagne, „Stark bleiben“ im Jahre 2007, die zum Beispiel mit eher witzigen Bildern wie Kondomen über Bananen oder Kartoffeln auf Werbeplakaten den Schutz vor Aids ansprach, lebten Ende 2007 allein in Deutschland 59.000 Menschen mit HIV Erkrankung. Das sind 5 Prozent mehr die mit dem tödlichen Virus infiziert sind, als noch im Jahr 2006.
Die Kampagne 2008 „Vergiss Aids nicht“ schlägt nun einen anderen, sehr ernsthaften Weg ein. Sie soll bewusst schockieren, abschrecken, die Öffentlichkeit aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen.
Kritiker der Kampagne stört es, dass Prominente als „Bekennende“ im Werbespot auftauchen, jedoch keine Infizierten. Hinter der Kampagne steckt allerdings die Idee, dass Menschen sich erst angesprochen fühlen, wenn die Krankheit sie selbst oder jemanden betrifft den sie gut kennen. Um gezielt die Aufmerksamkeit eines großen Publikums zu wecken, wurden aus diesem Grund Prominente für den Werbespot engagiert, um dem Thema Aids ein Gesicht zu verleihen.
Ziele der Guerilla Kampagne sind die Aufklärung und Prävention der Infektionskrankheit. Aids wird in Deutschland unterschätzt und ignoriert. Mit Hilfe der Guerilla Schock Kampagne soll das öffentliche Interesse verstärkt und die Menschen sensibilisiert werden. Dabei richtet sich die Kampagne an alle Bevölkerungsschichten, um den weit verbreiteten Irrglauben, dass Aids nur Randgruppen betrifft, zu widerlegen.
Aufmerksamkeit ist mit den schockierenden Spots und den Werbeplakaten gesichert. Allein der Guerilla Werbespot sorgte bereits nach dem ersten Tag der Ausstrahlung für Medienrummel. Der Schock sitzt tief, auch wenn die bekennenden Prominenten nicht mit dem Aids Virus infiziert sind, sondern der Guerilla Kampagne ihr Gesicht zu Verfügung stellten. Genau diesen „Schock-Effekt“ möchten die Macher gezielt nutzen, um die Menschen für das Thema Aids zu sensibilisieren.
Sandy Lietz
Guerilla Radiospot „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf“
Wer kennt die markanten Radiospots mit dem Claim „Radio. Geht ins Ohr, bleibt im Kopf“ nicht? Die Serie von Funkspots ist bereits im Januar 2007 mit unterhaltsamen und provokanten Spots zu Alltagssituationen an den Start gegangen. Entwickelt wurde die kreative Spotreihe von der Hamburger Werbeagentur Grabarz & Partner. Ein aus der ersten Reihe bekanntes Motiv ist die hasserfüllte Ehefrau, die ihrem Nochehemann über das Radio die Scheidung erklärt. Sie fordert:
“Das Haus, das Ferienhaus, die Möbel, die Garage, beide Autos, den Bausparvertrag, die Aktienfonds, deine Plattensammlung, den Hund, die Katze, die Kinder und 50% deiner Einkünfte von jetzt bis zu deinem Lebensende.”
Die Radiokampagne baut auf einer Guerilla Strategie auf, die auf provokante Weise jeden Hörer erreicht. Normalerweise werden die Hörer täglich mit einer Flut von Werbebotschaften konfrontiert, die Wahrnehmung filtert einen Großteil sofort wieder aus. Bei diesen Radiospots ist das anders. In den Spots wird gleich zu Beginn die Aufmerksamkeit der Hörer erregt und über die 30 Sekunden, die die Spots dauern, aufrechterhalten. Mit den kleinen Alltagssituation, wie der gehörnten Ehefrau, der nervigen Schwiegermutter oder ein empörter Autofahrer, der nach dem Fahrer der sein Auto geschrammt hat sucht, werden die Zuhörer auf amüsante Art unterhalten.
Mit Hilfe der Spots werden aber nicht nur die Zuhörer unterhalten, am Ende spricht der Spot auch noch direkt die eigentliche Zielgruppe der Gewerbetreibenden an „Mit Radio erreichen Sie immer die Richtigen“. Fei nach dem Motto, je ungewöhnlicher, desto besser.
Doch warum nutzen die Macher ausgerechnet das Medium Radio für diese Guerilla Strategie? Ganz einfach: Radio ist ein breit streuendes Massenmedium und Tagesbegleiter Nummer 1.
Radio ist nahezu unumgänglich. Viele Hörer schalten bereits zum Frühstück das Radio ein. Studien zufolge existiert in 98 Prozent aller Haushalte in Deutschland ein Radio. Über 80 Prozent aller deutschen Autofahrer hören im Auto Radio. Radio ist bequem als Parallel-Medium nutzbar, d.h. die Hörer können Radio hören und nebenbei ganz anderen Tätigkeiten wie der Arbeit, Autofahren, Sport und Freizeit nachgehen. Das Radio schlägt mit dem Vorteil ein „Parallel-Medium“ zu sein, viele andere Medien wie Zeitschriften oder Fernsehgeräte. Radio ist ideal für eine Guerilla Kampagne geeignet. Ein weiterer Vorteil: Radio hat nachgewiesen die geringsten Kontaktkosten im Vergleich zu allen anderen Massenmedien (Tageszeitung, Fernsehen etc.). Und noch ein weitere Vorteil: Radio ist eines der zielgruppenschärfsten Medien. Durch Zielgruppenbestimmungen und exakte Ausstreubarkeit über große und auch ganz kleine Zielgruppen, einen hohen Anteilen an Stammhörern, erreicht ein Radiospot je nach regionaler Bestimmung einen großen Zielgruppenanteil. Die 30 Sekunden Spots „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf“ laufen in den Werbeblöcken und kommen flächendeckend in ganz Deutschland auf öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunksendern zum Einsatz.
War die erste Reihe der Radiospots „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf“ erfolgreich?
Davon ist auszugehen, denn nach der ersten Reihe folgen weitere Radiospotserien, die nach der gleichen Guerilla Strategie aufgebaut sind, wie die ersten. Selbst der zu 80 Prozent türkischsprachige Radiosender Radyo Metropol FM wurde mit abgewandelten, türkischsprachigen Versionen der „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf“ Spots beliefert.
Die Macher gehen sogar noch einen Schritt weiter und beziehen die Hörer aktiv in die Guerilla Kampagne mit ein. Bis Ende Dezember 2007 waren die Hörer aufgerufen worden, eigene witzige und provokante Textvorschläge einzusenden. Der Aufruf war erfolgreich. Nahezu 900 Hörer sendeten kreative Vorschläge ein.
Zwei der eingesendeten Textvorschläge wurden zu den folgenden Guerilla Spots verarbeitet:
- Guerilla Spot „Puppenhaus„:„Hallo. Dieser Radiospot hier ist für alle. ICH habe in meinem Puppenhaus alle Glühbirnen durch Energiesparlampen ausgetauscht, Fenster mit Wärmeschutzverglasung eingebaut, eine moderne lambdagesteuerte Pelletsheizung installiert und Kens Porsche auf Biodiesel umgerüstet. Wenn Ihr jetzt alle mit dem Rad zur Arbeit fahrt, klappt das mit der Klimarettung“.
- Guerilla Spot „Geburtstag“: „Hallo. Dieser Radiospot ist für alle, die gestern auf meiner Geburtstagsparty waren. Weiß jemand, was zwischen 3:00 und 6:00 morgens passiert ist? Wieso ist meine Yucca-Palme blau lackiert? Was macht das Schaf im Bett? Und wer zum Geier hat die Badewanne mitgenommen? Ruft mich doch mal an. Meine Nummer … hab ich auch vergessen.“
Bleibt abzuwarten, wann die erfolgreiche Guerilla Strategie weitergeht und welche neuen kreativen Ideen den Hörer davon überzeugen, mit Radio „immer die Richtigen“ zu erreichen.
Sex Sells?
Sex sells. Sex ist ein menschliches Grundbedürfnis und viele Untersuchungen zeigen, dass leichtbekleidete Frauen in der Werbung auf die Kaufbereitschaft der Männer durchaus anregend wirken. Deren Aufmerksamkeit hat man aber auf jeden Fall sicher.
Diese Postkarte wurde an diverse Fitness Center verschickt:
… und hier die Rückseite:
Keine schlechte Idee. Ich hatte auch schon einen Moment lang überlegt, mich in dem Studio anzumelden … aber die Frage ist allerdings, ob eine eMail-Marketing-Software (also ein Newsletter-Tool) bei Fitness Studios wirklich ein sinnvolles Instrument für die Neukundengewinnung ist. Das würde ich mal eher bezweifeln! Welche eMail-Adressen sollen denn bitteschön verwendet bzw. zugespammt werden? Woher bekommt man neue qualifizierte regionale eMail-Adressen? Alle übergewichtigen männlichen Raucher ab 32 Jahren mit >= 10 kg Übergewicht aus dem PLZ-Gebiet 412xx. Von der CD für 19,80 €? Wohl eher nicht.
Für die Kundenbindung (bereits bestehender Kunden) ist ein Newsletter allerdings tatsächlich ein prima Werkzeug. Damit kann man sich regelmäßig bei den Karteileichen in Erinnerung bringen, Stammkunden besondere Angebote machen, zu besonderen Trainings oder Workshops einladen, Eiweißpulver-Sonderangebote anbieten … oder oder oder.
Michael Gandke
Guerilla-Marketing Roadshow
Liebe Anhänger von innovativen, kreativen und originellen Marketing-Kampagnen,
„gehen Sie Ihren Kunden entgegen“ fordern wir lautstark alle Unternehmer auf, wenn es um das Gestalten und den Aufbau von neuen, aufmerksamkeitsstarken Kommunikationsbeziehungen geht. Das heißt aber auch für uns von der Guerilla Marketing Föderation, dass wir uns ebenfalls daran messen lassen müssen.
Genau aus diesem Grund gibt es in diesem Jahr keinen stationären Guerilla Marketing-Kongress in einer einzelnen Stadt, sondern gleich eine komplette Tournee durch vier Städte, nämlich Köln, Berlin, Pforzheim und Medebach im Sauerland. Jeweils einen ganzen Tag erleben Sie die spannende Welt des alternativen Marketings. Von Guerilla Marketing, Ambient Media, über Ambush Marketing bis hin zu Viral Marketing präsentieren Ihnen ausgesuchte Experten alle Facetten eines breit gefächerten, innovativen Marketing-Mixes. Und als besonderes Bonbon haben wir zum Abschluss eines jeden Vortragsprogramms ein artverwandtes Spezialthema vorgesehen, dass Sie zum Beispiel über Customer Created Marketing oder über alternative Werbeformen für den Buchhandel informiert. Eines können wir Ihnen schon jetzt versprechen: Ob gegenwärtiger Forschungsstand, aktuelle Beispiele aus der Praxis oder Ausblick auf zukünftige Trends – alle Referenten legen großen Wert darauf, Ihnen praxisnahe und brandaktuelle Informationen zu liefern. Und stehen Ihnen anschließend auch gerne noch für Fragen zur Verfügung.
Wir laden Sie also herzlich ein, bei unserer ersten Guerilla Marketing-Tour dabei zu sein und würden uns freuen, Sie in Köln, Berlin, Pforzheim oder Medebach im Kreise der Guerilleros begrüßen zu dürfen.
Als besonderes Bonbon für die treuen Besucher des Guerilla Marketing-Blog gewähren wir auf die Teilnahmegebühr in Höhe von 299,-€ zzgl. MwSt. einen Rabatt von 10 Prozent! Bitte geben Sie dafür im Textfeld der Anmeldung das Kennwort „Guerilla Marketing-Blog“ an. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie hier.
Schönen Gruß Thomas Patalas
Greenpeace – Guerilla Aktionen im Namen des Umweltschutzes
Guerilla Strategien werden längst nicht nur für provokative Werbezwecken in Unternehmen genutzt. Ein Paradebeispiel für ausgefeilte Guerilla Aktionen auf einer ganz anderen Ebene, bietet die Umweltorganisation Greenpeace „Grüner Friede“. Die Organisation nutzt in 40 Ländern geradezu meisterhaft die Guerilla Technik, um die Öffentlichkeit auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Wie aber macht man Marketing für die Umwelt? Für saubere Energie, kontrollierte Gentechnik, Klima-, Meeres- und Tierschutz? Man etabliert eine Marke. Mit Hilfe von Guerilla Marketing etablierte Greenpeace seine Marke weltweit im Umweltschutz. Die Guerilla Aktionen sind einerseits darauf ausgerichtet, Umweltverschmutzung zu verhindern, andererseits das Bewusstsein der Öffentlichkeit auf provokante und unkonventionelle Art zu wecken.
Bereits 1971 startete die erste Guerilla Aktion, die von einer Handvoll Umweltschützern, die sich Greenpeace nannten, ausgeführt wurde. Ziel der Aktion war ein Atomtestgebiet der Amerikaner in Alaska, der durch die Anwesenheit der Umweltschützer verhindert werden konnte. Die gefährliche und provokante Guerilla Aktion war nicht nur erfolgreich, sondern verbreitete sich über Medienbericht auch wie ein Lauffeuer über die ganze Welt und machte die Umweltschützer weltberühmt. Aus dieser Gruppe Umweltschützer entwickelte sich eine internationale Organisation, die ausschließlich über private Spenden finanziert wird und somit unabhängig arbeiten kann. Wie genau das funktioniert hat und wie Greenpeace begonnen hat, erfahren Sie unterhaltsam per Audiobook.
Seit dieser Zeit nutzt Greenpeace konsequent Guerilla Aktionen mit exemplarischen und symbolischen Charakter. Greenpeace arbeitet mit Aufsehen erregenden Aktionen, aber auch mit Aufklärung und Boykottaufrufen. Folgende Taktiken nutzt Greenpeace für ausgefeilte Guerilla Marketing Strategien.
Beispiele für Guerilla Taktik mit aufsehen erregende Aktionen
- Greenpeace nutzt Schlauchboote für Guerilla Aktionen gegen den Walfang. Mit wagehalsigen Aktionen hindern sie zum Beispiel japanische Schiffe am Walfang oder dokumentieren vor Ort das Geschehen, um es an die Öffentlichkeit zu bringen.
Greenpeace Aktivisten ketten sich an Bahnschienen, um den Transport von abgebrannten Brennelementen eines Atomkraftwerkes zu verhindern. - Greenpeace protestiert gegen US-Präsident George W. Bush US-Atomwaffenpolitik. Bei seinem Deutschlandbesuch fuhren zwei Schlauchboote auf dem Rhein in Mainz auf Sichtnähe heran und entrollten ein Banner: “No nuclear weapons in the USA and elsewhere – No more wars, Mr. Bush! – Greenpeace.“
- Greenpeace macht Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Debatte um die blockierte russische Ölpipeline darauf aufmerksam, dass die Atomkraft das Öl nicht ersetzen kann und für die Zukunft mehr erneuerbare Energien erforderlich sind.
- Greenpeace projiziert dafür einen Spruch auf die Reaktorkuppel des Atomkraftwerkes Brokdorf: „Öl = Auto, Atomkraft = Strom, Frau Merkel“
Beispiele für Guerilla Taktik durch Aufklärungsaktionen
- Greenpeace organisierte eine Unterschriftensammlung gegen Gen-Food. Allein in Deutschland kamen 400.000 Unterschriften zusammen, die dem Ministerium von Bundesverbraucherminister Horst Seehofer überreicht wurden. Hintergrund der Unterschriftensammlung war die fehlende Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Produkte wie Milch, Eier und Fleisch.
- Greenpeace gibt jedes Jahr zahlreiche Studien und Broschüren mit Hintergrundinformationen zu Greenpeace-Themen heraus. Allein in den ersten Monaten 2008 wurden zahlreiche Beiträge publiziert wie “Greenpeace-Test von Früh-Erdbeeren 2008: Pestizidwerte sinken“, „22 Jahre Tschernobyl“, „Urwaldrepublik Deutschland“ und „Appell an Horst Seehofer gegen MON810“.
- Greenpeace weltweit bieten diverse Vorträge, um auf die Umweltproblematiken aufmerksam zu machen. Beispiele für Vortragsthemen sind: „Die Welt zu Zeugen machen -Methoden der Umweltarbeit von Greenpeace“, „Wale – Symbole des Lebens“, „Urwaldschutz ist Klimaschutz“ und „Gentechnik in Lebensmitteln“.
Beispiele für Guerilla Taktik durch Boykottaufrufe
- Greenpeace ruft im Mai 1993 zum Boykott norwegischer Produkte auf. Denn trotz eines geltenden Fangverbots beabsichtigte Norwegen weiterhin Wale zuharpunieren. Der Erfolg des Boykott- Aufrufs spricht für sich. Firmen stornieren Aufträge in Höhe von 90 Millionen Mark. Diese Summe entspricht einem Vielfachen der eigentlichen Walfangeinnahmen.
- Greenpeace ruft 1995 in einer spektakulären Guerilla Aktion zum Boykott gegen den Weltkonzern Shell auf. Die Organisation wollte verhindern, dass eine mit giftigem Ölschlamm belastete Ölplattform von Shell in der Nordsee versenkt wird. Die Shell AG hatte in Deutschland 1995 gerade mit aufwendigen und teueren Werbeanzeigen ein verantwortungsbewusstes Image aufgebaut, als Greenpeace zum Shell Boykott aufrief. Medienwirksam unterstützt wurde der Boykott Aufruf durch die spektakuläre Besetzung der Ölplattform durch Greenpeace Aktivisten. Beeindruckendes Ergebnis der Guerilla Kampagne: Autofahrer, Verbände und Politiker folgten dem Boykottaufruf, die Umsätze gingen um 25-30 Prozent zurück, Shell gibt klein bei und verzichtet auf die Versenkung der Ölplattform.
Die Liste der Greenpeace Guerilla Aktionen könnte nahezu endlos weitergeführt werden. Die Guerilla Taktiken von Greenpeace verfehlen ihr Ziel nicht: sie sorgen für großes Aufsehen und wecken das Bewusstsein der Bevölkerung im Kampf gegen Umweltsünden.
Sandy Lietz
Neue Kunden durch Guerilla-Marketing im Mittelstand
Laut Institut für Mittelstandsforschung umfasst der Mittelstand 99,7 % der deutschen Unternehmen. Es gibt zwar verschiedene Definitionen von Mittelstand, aber in der Regel beginnt „der Mittelstand“ bei Freiberuflern und Einzelunternehmern bis hin zu Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern … häufig auch als KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) bezeichnet. Manchmal ab 50 Millionen, spätestens aber ab 500 Millionen Euro Jahresumsatz endet dann per Definition „der Mittelstand“.
Und alle Unternehmen haben das Problem, dass sie neue Kunden gewinnen müssen. Die kleinen Firmen um zu Überleben, die großen Mittelständler, um endlich die 50 Millionen Umsatz zu übersteigen, um wenigstens bei einer der diversen Definitionen nicht mehr als Mittelständler zu gelten.
Aufmerksamkeitstarkes Guerilla-Marketing kann dafür ein interessantes Werkzeug im unternehmerischen Marketing-Mix sein. Ein Anwalt für Arbeitsrecht könnte so z. B. vor dem Arbeitsamt das Citylight-Poster mieten und gekündigten Mitarbeitern – die sich ja umgehend arbeitssuchend melden müssen – seine Dienste anbieten um vielleicht noch eine fettere Abfindung herauszuholen.
Einzelhändler könnten Riesenplakate mit Werbebotschaften aus den Fenstern hängen. Zwar gibt das vermutlich Mecker vom Ordnungsamt (und eine kleine Strafe für Obrigkeitsverunglimpfung oder so … wird fällig), aber die Aufmerksamkeit der Autofahrer, Fußgänger und evtl. sogar der örtlichen Tageszeitung ist einem sicher. Zur Not schickt man halt selbst einige Bilder mit Kommentaren an die lokale Presse.
Wie man subtil Werbung in eigener Sache in Internetforen macht, habe ich ja bereits in meinem kostenlosem eBook mit Marketing-Tipps im Internet zum Besten gegeben.
Jede Menge andere Tipps, wie man im Mittelstand neue Kunden finden kann und wie Guerilla-Marketing zur Neukundengewinnung eingesetzt werden kann, habe ich in dem empfehlenswerten www.mittelstandscoach.de gefunden. Einfach mal reinsehen und etwas Zeit zum Lesen mitbringen.
Michael Gandke
Ist Guerilla-Marketing als Massenprodukt lebensfähig?
Guerilla Marketing, Virales Marketing, Blog-Marketing & Co. scheinen in der Breite der Werbebranche nach wie vor ein Nischendasein zu fristen; zumindest wenn man betrachtet, wie gering der Anteil hier investierter Budgets im Vergleich zu den Kosten „klassischer“ PR-Kampagnen ist. Wenngleich es inzwischen häufiger vorkommt, dass neue Produkte oder Marken auch durch virale Kampagnen oder andere Mittel aus dem Guerilla-Werkzeugkasten beworben werden, ist dies weder die Regel, noch zeichnet sich ein Trend ab, dass klassische und etablierte Werber sich in Zukunft häufiger mit solchen Mitteln „abgeben“. Was aber würde passieren, wenn sich das ändert?
Auch dort, wo Guerilla-Methoden als denkbare und erfolgversprechende Formen der Produkt-PR erkannt werden, um Aufmerksamkeit für ein neues Produkt zu erzielen und / oder zum Kauf durch Empfehlung zu animieren, scheinen derzeit nur wenige Entscheider in den beauftragenden Unternehmen offenbar diese Erkenntnis zu Ende zu denken und Guerilla Marketing (sowie andere, nach wie vor als „unkonventionelle“ Mittel geltende Strategien) auch als Standardwaffe für Produktmarketing einzusetzen – und folgerichtig ein festes Budget dafür einzuplanen (genau wie sie es seit Jahren für Print & Co tun, ohne lange darüber nachzudenken). Ob und wann hier ein großflächiges Umdenken stattfindet, statt wie bisher eher die Ausnahme zu sein?
Die Forderung nach einer Etablierung im – nach wie vor recht klassisch angehauchten – Mediamix auch der finanzstarken Kampagnenfürsten ist jedenfalls nicht neu. Diese zu erfüllen, scheitert vielleicht nicht zuletzt auch daran, dass „Guerilla“ gern als Ausweg für Kampagnen ohne ernst zu nehmendes Budget mißverstanden wird und daher „für uns überhaupt nicht in Frage kommt“.
Was aber würde passieren, wenn es zum guten Ton gehörte, Guerilla-Marketing zu betreiben und man plötzlich weitaus häufiger darauf trifft als bisher? Könnte es gar einen guten Teil seines Effekts verlieren, wenn wir mit „Außergewöhnlichem“ mehr oder weniger überschwemmt werden, so dass eine Verweigerung der Wahrnehmung schon aus reinem Selbstschutz nicht ganz auszuschließen ist? Wenn sich gezielt platzierte Kommentare und bezahlte Rezensionen in Blogs in durchschaubare Produktwerbung verwandeln, wäre auch dieses Feld irgendwann (theoretisch) vielleicht zu Tode bewirtschaftet und es blieben „nur noch“ Ambush, Viralkomik und Unübersehbares auf der Straße übrig… Der Durchschnitts-Webmensch zumindest hat schnell und erfolgreich gelernt, bannerblind zu werden. Kann er auch – im Web wie im wahren Leben – guerillablind werden?
Zum Glück wird es sicher noch mindestens eine (Web-)Generation dauern, bis diese „Gefahr“ überhaupt eine Chance hat, Potential zu entwickeln, denn weder die Haltung gegenüber Guerilla Marketing noch das Wissen darüber scheint sich großartig zu bewegen, wenngleich Guerilla als Begriff in den letzten Jahren durchaus populärer geworden ist – vor allem im deutschsprachigen Raum, wenn man sich die Top 10 Regionen, Städte und Sprachen ansieht, die bei Google Trends zum Begriff „Guerilla Marketing“ erscheinen. Dass dies leider auch bedeutet, dass inzwischen jede zweite Unterschriftensammlung und Handzettelverteilungsaktion gern als „Guerilla-Event“ geschmückt wird, ist wohl die unvermeidliche Kehrseite…
MB
Weniger Taschendiebstähle durch Guerilla-Marketing
Guerilla-Marketing hat natürlich schon etwas mit Angriff, Waffen und überraschenden Aktionen zu tun … aber was hat Guerilla-Marketing mit einem Rückgang von Taschendiebstählen zu tun … ?
Alles begann im Juli 2004: Vier mit Maschinenpistolen bewaffnete Männer betraten eine Sparkassenfiliale. Die schnell alarmierte Polizei rückte umgehend schwerbewaffnet an und konnte die Spitzbuben glücklicherweise dingfest machen …
In der Pforzheimer Zeitung steht dann die Auflösung von „Was Bohrmaschinenwerbung mit Taschendiebstahl zu tun hat …„