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Guerilla-Marketing
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12.02.2008

Nette (überschaubare) Briefkastenaktion eines Aktienclubs in Augsburg: Es wurden Flyer an rote „Erfolgsmenschen“ gehängt, die nun an allen Briefkästen präsent waren. Die Kampagne führte zu zahlreichen Gästen auf der beworbenen Veranstaltung.


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Guerilla-Marketing ist vielleicht etwas zu weit hergeholt, aber das ist kein schlechtes Beispiel für Lokales Marketing: „Die Aufmerksamkeit“ der Hausbewohner hat man dabei sicher 🙂 Fragt sich nur, wie viel Aufwand das alles war. Mit über 260.000 Einwohnern ist Augsburg nicht gerade klein. Das Befestigen der Rotmännchen „an allen“ Briefkästen wird die ein oder andere Stunde „gekostet“ haben. Vielleicht hätte eine Anzeige in lokalen Zeitungen für 400,- € den selben Effekt gehabt …?

Michael Gandke

11.02.2008

Adidas (Fußballschuhe usw.) und Entrypark (Karriereportal) schreiben gemeinsam anläßlich der Fußball EM 2008 eine Guerilla-Marketing Challenge aus, um die besten Marketing-Talente in Europa zu finden. Einsendeschluß für die erste (von drei) Runden ist der 29.2.08 … also in knapp 2 Wochen. Mehr Infos finden sich hier als Pressemitteilung oder direkt bei Entrypark.


Coole Sache, für so ein Top-Event als eines der besten Marketing-Talente „mitspielen“ zu dürfen. Immerhin gibt es als Preis nämlich für das Gewinnerteam (pro Teilnehmer) zwei Tickets für ein Finalrundenspiel der EM, die ja etwa 500,- € / Ticket wert sind, aber jetzt schon in diversen Ticketbörsen für richtig großes Geld gedealt werden … Die Ehre, ein Top-Student zu sein, gibt’s noch umsonst dazu.


Auch für Adidas keine schlechte Aktion: In der zweiten Runde gibt es bereits 20 gute (selektierte) Guerilla-Marketing-Konzepte. In der Finalrunde treten dann die fünf besten Guerilla-Konzepte gegeneinander an. Da wird auf jeden Fall das ein oder andere brauchbare Konzept dabei sein. 20 unterschiedliche Konzepte dürften bei Werbeagenturen und/oder Guerilla-Marketing-Agenturen pro Konzept etwa 3.000,- € kosten (macht 60.000,- €) … die fünf finalen Konzepte, die dann letztendlich präsentiert und gewertet werden, dürften wohl mit weiteren 40.000,- € (8 Tagessätze * 1.000,- € * 5 Teams) zu Buche schlagen. Macht geschätzte 100.000,- € Beratungsleistungen (hoch engagierte Professoren & Dozenten nicht mit eingerechnet) im Tausch für 10 EM-Tickets.


Anmeldeschluß nicht verpassen.


Michael Gandke

21.12.2007

Zu jedem großen Sportevent mit ausreichend hoher Aufmerksamkeit in Öffentlichkeit und Medien ringen kreative Köpfe um Ideen, wie man den Rummel für eigene Zwecke – oder die eines Agenturkunden – ausnutzen könnte. Ambush-Marketing heißt das böse Wort. Und zu keinem anderen Event sieht man mehr Rauch aus überanstrengten, nicht immer kreativen Köpfen steigen, als zur rundum markenrechtlich geschützten Fußball WM…oder zur Not auch zur EM. Nicht jede der ausgebrüteten oder aufgewärmten Ideen funktioniert… und noch lange nicht jede Idee ist auch wirklich neu; wenige sind legal.

Zur WM 2006 wurden daher weltweit insgesamt weit über 3000 Fälle regelwidriger Marketingmaßnahmen – ein Großteil davon im Gastgeberland Deutschland – untersucht und mehr oder weniger erfolgreich verfolgt. Die „kleine Markenschutzverletzung“ durch private Homepages ist hier eigentlich auch gar nicht gemeint, sondern ausgewachsene Ambush-Marketing – Aktionen, die sich am Rande des Erlaubten (meistens jenseits der Grenze) bewegt haben. Wenn es nach der UEFA geht, sieht das zur EM 2008 anders aus. Der Plan scheint es zu sein, schon im Vorfeld möglichst viel Rummel zu machen, um nachher weniger im Hinterhalt aufräumen zu müssen. Der große Schlag lässt zwar noch auf sich warten, aber zumindest ermittelt man fleißig (schon über 200 Fälle; siehe z. B. das Interview Ambush-Marketing kennt verschiedene Wahrheiten in der NZZ Online) und ist zeitgleich um Transparenz bemüht.

Die UEFA bietet dazu ein FAQ zum Rechteschutzprogramm und veröffentlicht separate Hinweise für die Nutzung der Marken durch die Medien (als PDF) und Richtlinien zur Verwendung der Marken durch nichtkommerzielle Dritte im Web, was dankenswerterweise für ein wenig mehr Klarheit für Vereine und begeisterte Fans sorgt, die „eher redaktionell“ auf die EM verweisen wollen.

Das alles wird freilich nichts helfen gegen subtilere Parallelplatzierung von Werbung und die Ausnutzung am Rand von Veranstaltungen und begleitenden Aktionen. Denn noch lange nicht alles, was in diesem Rahmen an Ambush unternommen wird, fällt auch wirklich unter die „Definition“ der UEFA für Ambush-Marketing, die deren probleminduzierte Einstellung zu dieser Art von Marketing allzu deutlich macht und in der gnädigerweise so gerade noch ein „normalerweise“ die Übersetzung mit „unbefugten Marketing-, Werbe- und/oder PR-Aktivitäten, die sich direkt oder indirekt auf die betreffende Veranstaltung beziehen“ abmildert (siehe FAQ zum Rechteschutz; Punkt 9).

Neben den klar erkennbaren und regelverletzenden Aktionen kommt es auch – wenngleich nur selten – zu Ambush-Kampagnen oder einzelnen Events, die sich lieber in Form von Assoziationen als mit platten Direktverweisen an Marke oder Ereignis hängen und damit rechtlich nicht oder nur schwer angreifbar sind. Und da nun die Gruppen ausgelost sind und die EM spätestens jetzt langsam aber sicher weiter in den Fokus rückt, lohnt es sich bestimmt, die Augen nach solchen – unbestraft bleibenden(?) – Aktionen Ausschau zu halten, die es auch zur WM 2006 in größerer Anzahl gegeben hat.

Markus Baersch

27.11.2007

Ist Guerilla-Marketing überhaupt noch was besonders? Ist Guerilla-Marketing eine Philosophie oder einfach nur falschverstandenes Synonym für Werbung? Diese Frage über die Bedeutung von Guerilla-Marketing stellt sich mir schon eine ganze Weile, wobei ich mehr zu a.) tendiere, aber natürlich eine unkonventionelle Werbebotschaft für die nötige Aufmerksamkeit sorgen muss, damit die gewünschte Breitenwirkung auch eintritt.


Felix Holzapfel hat hier eine schöne Zusammenfassung mit vielen Beispielen zum Thema Guerilla-Marketing in der marketing-boerse veröffentlicht, aber auch vor Risiken und Nebenwirkungen gewarnt … Hier wird ausführlich und verständlich beschrieben, wie Guerilla-Marketing gedacht ist und wie es funktionieren kann.


Michael Gandke

23.11.2007

Viele Titel, die sich mit Guerilla Marketing, Guerilla Selling (die Übersetzung „Guerilla Verkauf“ für die deutsche Ausgabe des gleichnamigen Buchs will sich einfach nicht richtg anhören) und Guerilla Taktiken im Allgemeinen und Speziellen befassen, sind auch als Hörbuch erhältlich. Wer z. B. viel Zeit im Auto verbringt, ist mit den vorgelesenen Fassungen, die zumeist im ungekürzt verlesenen Original zum Download zu kaufen sind, gut bedient.

So wirft z. B. Audible sieben Treffer für Jay Levinson aus und es finden sich auch weiterer Werke, die über „guerilla marketing“ oder auch nur „guerilla“ schnell zu finden sind. Und auch bei Amazon finden sich einzelne Titel wieder, die dort zum Teil auch durchaus günstiger zu bekommen sind als bei Audible (z. B. Guerilla Marketing in 30 Days). Als „echtes Schnäppchen“ gibt es derzeit auch eines der Urwerke „Guerilla Selling“ beim AudioBookStore  im vergünstigten Downloadangebot.

Hierbei – wie bei einigen der anderen älteren Werke auch – darf man allerdings beim Hören nicht vergessen, wann diese Bücher entstanden sind. Einige der damaligen Wahrheiten lassen sich nicht unreflektiert auf heutige Gegebenheiten übertragen; andere mögen „offline“ nach wie vor Gültigkeit haben, aber z. B. für erfolgreiches Marketing oder Verkauf im Web im Einzelfall eher schaden als Nutzen bringen. Dennoch: Allein das nützliche Format sollte den einen oder anderen doch zum Kauf anregen…    
 
Wem das Hören der oft auch nicht mehr ganz taufrischen Hörfassungen der Bücher von Levinson & Co. im Originalton zu anstrengend ist, findet z. B. bei einer Google – Suche nach „guerilla hörbuch“ auch Aktuelleres als Download oder regelmäßigen Podcast und jede Menge weiterer Informationen im Audioformat, die auf den großen Hörbuchportalen derzeit nicht zu finden sind.

Markus Baersch

10.11.2007

Die Grundidee und „Definition“ des Guerilla-Marketing besagt, dass man die Aufmerksamkeit potentieller Kunden auf unkonventionelle Art und Weise erregt, um sich damit von seinen Wettbewerbern abzugrenzen.


Laufend auf der Hut vor einem übermächtigen Gegner (dem Wettbewerber), überraschend auftauchen, schnell und entschlossen zuschlagen und sofort wieder im Dschungel verschwinden. Dabei ist man immer bestens informiert, um dem Wettbewerber den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Guerilla-Marketing kennt keine Regeln und hält sich schon gar nicht an Konventionen. Guerilla-Marketing ist allein dadurch schon Low-Budget-Marketing, weil mit einem kleinem Werbebudget die maximale Aufmerksamkeit und Wirkung der eigenen Werbemaßnahmen erreicht werden muss. Mehr über Guerilla-Marketing  auch bei Wikipedia …


Soweit so gut: Das war der Stand ab Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts, als kleine Unternehmen verzweifelt eine effektivere Art der Werbung (bzw. des Marketing) suchten, um im Kampf gegen quasi unendliche Werbebudgets etablierter großer Firmen bestehen zu können. Als Licht am Horizont tauchte da plötzlich das Buch „Guerilla-Marketing“ vom Marketing-Messias Jay C. Levinson auf, der predigte, jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen, um die Aufmerksamkeit auf das eigenen Unternehmen und die eigenen Produkte zu ziehen. Damit  ist erstmal nichts anderes gesagt, als die Werbung etwas geschickter und budgetschonender zu platzieren, als in einer ganzseitigen Vierfarbprintanzeige oder in einem Fernsehwerbespot. Diesen (kleinen) Teil des Buches haben anscheinend viele Leser etwas zu stark verinnerlicht … denn …


Leider wird Guerilla-Marketing so nur auf Werbung und Aufmerksamkeit reduziert.


Aufmerksamkeit erhaschen ist aber nur der eine Aspekt: Jeder Anzeigentexter, der auch nur ansatzweise seinen Job beherrscht, weiß wie man Aufmerksamkeit erregt und eine gute (weil reaktionsstarke) Anzeige textet. Werbeagenturen, die Guerilla-Marketing nur auf den Aufmerksamkeitsfaktor reduzieren und es jetzt als ihre „neue“ Spielweise ansehen, haben in den letzten Jahren ihren Job nicht richtig gemacht. Das ist doch bestenfalls Guerilla-Werbung.

Marketing bedeutet, ein Produkt zu schaffen, dass sich praktisch von alleine verkauft. Produkte die sich von alleine verkaufen sind Produkte, die Bedürfnisse der Kunden befriedigen oder deren Probleme lösen. Solche Produkte sind Selbstläufer, werden gerne und schnell weiterempfohlen und auch Werbung (welche auch immer) für diese Produkte „rennt offene Türen ein“. Schon nicht schlecht, wenn unter dem Deckmantel Guerilla-Marketing unkonventionelle aufmerksamkeitstarke Werbung gemacht wird, aber …


Ein mieses Produkt wird aber leider nicht dadurch besser, dass irgendeine Pappnase – nackt durch ein Stadion laufend – dafür „Werbung“ macht.


Alle sagen dann „Wie toll!“.


Aber was bringt das schon? Alle sollen sagen „Dieses Produkt muß ich haben!


Levinson aber sagte ganz klar – und das macht den größten Teil seiner Bücher aus – dass Guerilla-Marketing ein umfangreicher Marketing-Prozess ist, der viel Planung, Strategie und gezieltes Handeln beinhaltet. Der Bereich Werbung ist ein (kleiner) Teil davon. Um gute Produkte bekannt zu machen, muss auf der gesamten Klaviatur aller Medien natürlich virtuos gespielt werden (können). Je unkonventioneller, desto größer die Aufmerksamt. Je größer die Aufmerksamkeit, desto mehr potentielle Kunden beginnen, das Produkt und das Unternehmen wahrzunehmen.


Aber viel wichtiger ist es, überhaupt erstmal ein gutes Produkt zu haben. Das bedeutet erstmal viel Marktforschung (also den Kunden zuhören um deren Bedürfnisse zu verstehen), viel Planung und Produktmanagement (eine Lösung zu entwickeln). Es bedeutet auch, ein konkretes Ziel vorzugeben … denn ohne Ziel ist jeder Weg der richtige! (hier gibt’s eine kostenlose Vorlage für einen brauchbaren Marketingplan zum Download und einiges mehr zum Thema)


Ist Guerilla-Marketing am Thema vorbei? Leider in vielen Fällen ja.


Das ist doch oft nur alter Wein in neuen Schläuchen.
Das ist doch oft nur ein kleiner Bruchteil vom Guerilla-Marketing, wie es mal (gut und richtig) gemeint war.

Vielleicht einfach nochmal die Bücher von Jay C. Levinson aus dem Schrank holen und aufmerksam lesen …


Michael Gandke

07.09.2007


Buchtipp: Guerilla Marketing für Unternehmertypen – Das Kompendium

Autor:
Thorsten Schulte
Erscheinungsdatum: 3. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage 2007
Preis: 19,99 Euro
Verlag: Wissenschaft & Praxis
ISBN: 978-3-89673-435-8




Inhalt:
Marketing ist Krieg! Krieg um das knappe Gut Aufmerksamkeit beim Kunden. Der Feind ist der Wettbewerb und der Kunde das Terrain, welches es zu erobern gilt. Guerilla Marketing ist eine echte strategische Alternative! Dieses Buch liefert Ihnen das nötige Waffenarsenal um auf dem Marketingschlachtfeld zu bestehen. Egal ob Ambient Media, Ambush Marketing, Viral und Buzz Marketing, Sensation Marketing oder Werbung mit kleinem Budget, mit der richtigen Waffe zur richtigen Zeit heben Sie sich von den Aktivitäten der Wettbewerber ab und werden vom Kunden wieder wahrgenommen. Mit originellen, überraschenden, unkonventionellen – und manchmal frechen und provokanten – Ideen kann Marketing wieder zu einer lohnenden Investition werden. Dazu ist es notwendig, dass sich der Guerilla-Marketeer möglichst außerhalb der klassischen Werbekanäle und Marketing-Traditionen bewegt.

Inhaltsverzeichnis (PDF)
Bestellung bei Amazon

 


05.12.2006

Hier eine kleine Sammlung ausgefallener Visitenkarten. Die Tätigkeit der Personen erschließt sich recht schnell. Die Visitenkarten bleiben in Erinnerung. Doch vielleicht ist dem ein oder anderem die Ausgestaltung zuviel des Guten.


Die Visitenkarte eines Schneidungsanwalt:



Die Visitenkarte eines Fitnesstrainers:



Die Visitenkarte eines Karatestudios:



Gefunden in:


www.marketing-blog.biz, www.cherryflava.com (über www.best-practice-business.de/blog), http://fourooms.blogspot.com


Gruß


Lukas Dopstadt

04.04.2005

Guerilla-Marketing hat einerseits viel mit „Aufmerksamkeit gewinnen“ zu tun … andererseits bedeutet Guerilla-Marketing aber auch, mit einem kleinem Budget viel zu erreichen. Dann müssen halt die Ideen besser sein.

Ein schönes Beispiel aus dem täglichen Low-Budget-Alltag hier von Petra Jung und ihrer Agentur für Umsatz mit drei lokalen Aktionen im Raum Düsseldorf, Mönchengladbach und Neuss. Mit wenig Aufwand, einem mehr als überschaubaren Budget aber viel Begeisterung wird für kleine Unternehmen eine genau zur Zielgruppe passende Werbeaktion entworfen und durchgeführt. In diesem Fall wird  (echter klebriger) Mäusespeck verteilt, an dem ein Gutschein in Höhe von 5,- € für den Erstbesuchs eines Friseur-Salons klebt.


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Für fast noch interessanter halte ich aber die Werbemittel, die mittlerweile durch Tampondruck oder Lasergravur Laserbeschriftungen in extrem kleiner Auflage mit individuellen Botschaften bedrucken werden können. Mein persönlicher Favorit: Eine grüne Peperoni mit dem Aufdruck „Unsere Preise sind scharf kalkuliert„. Mit solchen Mailingverstärkern ist einem die Aufmerksamkeit der Leser eines Werbebriefes sicher!

Zwei Beispiele für individuell (und materialschonend) bedruckte Gegenstände auch bei Petra Jung. Der Gutstein und passend zur Jahreszeit die bedruckten Ostereier …  Eigene Erfahrungen mit diesen individuellen Mailingverstärkern haben wir selbst seit etwa 18 Monaten. Ergebnis: Die Rücklaufquoten haben sich fast verdoppelt, was bei zusätzlichen Kosten von teilweise nur 0,50 € ein sehr guter Erfolg ist. Wichtig ist aber immer, dass die „Botschaft“ auch zum Mailing paßt, den 80. Kugelschreiber braucht kein Mensch mehr …

Michael Gandke

11.03.2005

So … gerade sind wir vom 2. Guerilla-Marketing-Kongress in Köln heimgekehrt. Unsere Stimmung ist so wie zur Zeit das Wetter: Durchwachsen und regnerisch.


Die Organisation durch Thorsten Schulte vom Guerilla-Marketing-Portal und die Europa Fachhochschule war prima, bis auf Kleinigkeiten hat alles geklappt. Wenn man bedenkt, dass die ganze Angelegenheit von Freiwilligen auf privater Basis durchgeführt wurde, kann ich nur sagen: Weiter so. Wir sind auch 2006 gerne wieder dabei.


Aber … bei einigen Referenten hätte ich mir allerdings etwas mehr Mühe bei der Vortragsvorbereitung gewünscht. In Zukunft bitte nicht mehr einfach den Standard-Marketing-Workshop-Vortrag verwenden und die „überflüssigen“ Folien mangels Redezeit oder Publikumsinteresse dann im Tiefflug überspringen. Das mag zwar durch die Mehrfachnutzung von Powerpoint-Präsos durchaus effizient sein und so natürlich auch dem Guerilla-Marketing-Gedanken entsprechen … ich persönlich empfand das aber als wenig respektvoll den (teilweise weit angereisten) Teilnehmern gegenüber.  Ach so … die permanente Werbung in eigener Sache muss wohl anscheinend sein … oder war ich etwa der Einzige, den das gestört hat?


Aufgefallen ist mir erneut die Polarisierung der „Guerilla-Marketing-Szene“. Während ein Teil der Referenten Guerilla-Marketing überwiegend auf Effekthascherei und „Aufmerksamkeit erzielen“ reduziert (speziell die Jungens aus den Werbeagenturen mit dem Motto: „Tue Überraschendes und rede darüber“), ist es für andere wiederum eher eine strategische Vorgehensweise, bei der versucht wird, mit einem kleinen Budget die größtmögliche Wirkung zu erzielen … in dem man sein Low-Budget-Marketingbudget nur für wirkungsvolle Maßnahmen ausgibt und nicht durch Massenmarketing das schöne Geld mit der Gießkanne streut und so verschwendet. Eine klare und allgemein akzeptierte Begriffsdefinition gibt es immer noch nicht … vielleicht der wesentliche Grund, weshalb „das Guerilla-Marketing“ noch weit von breiter Akzeptanz entfernt ist. Mein Erkenntnisgewinn nach 6 Fachvorträgen und 8 Stunden Guerilla-Marketing-Kongress: 


Guerilla-Marketing = viel zu oft nur alter Wein in neuen Schläuchen!


Michael Gandke



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